Michèl von Wussow

Michèl von Wussow ist Träumer, Utopist, Vollblut-Musiker und bis vor nicht allzu langer Zeit ein in einem Trauma Gefangener. Doch aus diesem ihn belastenden, mentalen Konstrukt hat er sich kraft seiner Musik selbst befreit. Wie schmerzhaft sie war, die von ihm so bezeichnete „Reise in die Tiefen des eigenen Traumas“? „Dieses Trauma war extrem heftig, ohne dass ich ins Detail gehen möchte. Ich trage es schon seit früher Jugend mit mir herum. Die ganze Sache war dermaßen schmerzhaft, dass ich lange mit mir gehadert habe, ob ich damit in die Öffentlichkeit rausgehen kann und möchte. Doch irgendwann gab ich mir einen Ruck.“
Erst vor vier Jahre veröffentlichte er seine ersten Singles unter seinem bürgerlichen Namen, und seitdem nahm alles rasant Fahrt auf. 2022 wurde Olli Schulz auf seinen Song „Narbenherz“ aufmerksam, den Michèl für seine Mutter geschrieben hatte. Schulz supportete ihn auf seiner Podcast-Playlist und so erreichte der Song Tausende von Zuhörern. Kurze Zeit später performt Michèl den Song in der Kultsendung „Inas Nacht“, wieder ein paar Wochen später werden er und seine Band von Silbermond auf ein paar der größten Bühnen des Landes im Rahmen ihrer Tour eingeladen. Seine eigene Tour wird darauf ein voller Erfolg. Mittendrin erscheint auch noch das Debütalbum „Angst gegen Vertrauen“.
Auf Deutsch zu texten, sich vollends zu öffnen, das erfordert Mut. Vor allem, wenn die Themen und Emotionen in den Songs komplexer, oft dunklerer, sind, als man es von herkömmlichen Songwritern gewöhnt ist. Doch hört man, mit welcher Intensität sich Michèl vom Wussows Stimme beim Singen immer wieder überschlägt, spürt man sofort: Das hier ist anders. Denn der 29-jährige Songwriter aus Hamburg versteckt sich in seinen Texten hinter gar nichts!
Sein Werdegang, ein klassischer: „Ich habe Abitur gemacht, im Anschluss an der Hamburger Musikhochschule studiert, Gesang, Komposition, Produktion. Und dann ging es raus in die Welt, mit der Musik. Ich kann nicht anders“.
Mittlerweile besitzt Michèl die Energie, sich mit seiner Arbeit um den kollektiven Schmerz einer ganzen Generation zu kümmern. „Traum B“ nennt sich sein zweites Album. Leid wird in den Texten durch Hoffnung ersetzt. Gejammer durch Power. Er selbst schätzt die Twen-Generation so ein: „Wir setzen uns häufig für Toleranz, Klimaschutz, Menschenrechte ein. Wobei wir noch lange nicht am Ziel sind. Angst wird immer mehr durch Hoffnung ersetzt. Nur manchmal ermüdet mich unsere Debattenkultur. Dieses Besserwisserische und immer Recht haben wollen. Ich hingegen versuche, alle Generationen zu einen. Weil ich der Überzeugung bin, dass wir nur gemeinsam etwas erreichen können“.
Nachdem Michél von Wussow seine persönlichen Stigmen gebändigt hat, geht es fort nur in eine Richtung: Geradeaus. Und Chancen für den großen Durchbruch stehen prächtig! Die Lieder auf Banz-Besucher werden dies 2025 garantiert bestätigen.